Bühne frei für LUNA! Die Single “Verlierer“ verhalf ihr zum Durchbruch, am 26. August erschien die gleichnamige EP und am 07. September gastiert sie im Rahmen ihrer Tour im Wiener B72. Und so darf ein Exklusivinterview mit Österreichs größtem Jugendmagazin natürlich nicht fehlen. Wir haben mit der sympathischen Sängerin geplaudert.
Cool: Was ging dir durch den Kopf, als du erfahren hast, dass die Single „Verlierer“ sowohl in Deutschland wie auch bei uns in Österreich Goldstatus erreicht hat?
LUNA (lacht): Naja, als ich den Song geschrieben hab’, konnte ich echt nicht ahnen was da auf mich zukommt! Ich hatte „Verlierer“ in meinem Kinderzimmer geschrieben, und war damals nicht mal auf TikTok. Aber ja, ich finde es auch irgendwie lustig, dass genau dieser Song, völlig unerwartet, mir die Tür zum Showbiz eröffnet hat. Und da alles so schnell ging, brauchte ich hinterher eine gewisse Zeit, um zu checken was da überhaupt passiert ist.
Cool: Im Pressetext zu deiner EP steht, die Platte sei ein musikalischer Coming-of-Age-Film. Was genau ist damit gemeint?
LUNA: Coming-of-Age steht eben für jene persönliche Entwicklung, die ich im Laufe der letzten zwei Jahre, seit dem Erfolg von „Verlierer“, durchgemacht habe. Damals war ich 17, am Ende der Pubertät, auf dem Weg ins Erwachsenenleben – sprich: Abitur, mein Umzug nach Berlin, usw. Wie gesagt, da alles Schlag auf Schlag ging, musste ich irgendwie auch schneller erwachsen werden. Das alles zu meistern war nicht immer einfach, was man hoffentlich auch raushören wird.
Cool: Die Akustikversion von Katja Krasavices Hit „Highway“, mit dir und Elif, ist im Vorjahr auch viral gegangen. Was verbindet dich mit Deutschrap?
LUNA: Deutschrap finde ich gerade wegen seiner Direktheit cool – man nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge einfach beim Namen. Das passt insofern gut zusammen, da die Popmusik, die ich mache, genauso ehrlich ist. Bei „Highway“ war’s so, dass mich Katja und Elif irgendwann angeschrieben haben, und meinten, dass sie an einer Akustikversion arbeiten. Ich fand die Idee ziemlich fresh, da meinen Klavier-Part reinzubringen, weil dadurch ein ganz anderer Vibe entstand.
Cool: Beim diesjährigen „Red Bull Soundclash“ hast du mit Badmómzjay für Furore gesorgt, als ihr „Supernova“ im Duett performt habt! Erzähl mal, wie habt ihr euch kennengelernt?
LUNA: Wir haben auf Insta connected und angefangen über eine mögliche Kollabo zu chatten. Irgendwann stand der Soundclash vor der Tür, und so kam die Gelegenheit praktisch von selbst (schmunzelt). Ich feier’ sie als Musikerin und bin auch sehr dankbar, dass sie mich ins Boot geholt hat. Auch privat verstehen wir uns super, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich und Jordy vom selben Jahrgang sind und jetzt quasi dieselbe Lebensphase durchmachen.
Cool: „Blau“ ist dein persönlicher Coming-Out-Song. Interessanterweise war die LGBTQ-Community – noch bis in die achtziger Jahre – kaum sichtbar, doch nun ist sie in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wie erklärst du dir diese Entwicklung?
LUNA: Ich glaube, es ist superwichtig, dass man offen darüber spricht. Ich meine, in den Achtzigern war ich ja noch nicht mal geboren, aber ich vermute, dass man sich höchstens gegenüber dem besten Freund oder der besten Freundin outen konnte. Heutzutage haben wir die Freiheit unsere Gefühle und Meinungen mit allen auf der Welt digital zu teilen – und Feedback zu bekommen. Klar, gibt’s auch eine Menge an unsäglichen Hasstiraden im Netz, aber wir sollten nicht vergessen, dass Social Media auch viel zur öffentlichen Aufklärung und Toleranzförderung beiträgt. Zum Beispiel, ich als Musikerin, die in der Öffentlichkeit steht, versuche auch immer wieder meinen persönlichen Beitrag zu leisten. Das ist, in meinen Augen, sehr wichtig für den sozialen Fortschritt.
Cool: Würdest du dich, trotz der ganzen Krisen und Probleme, die du in deinen Texten ansprichst, als glücklich bezeichnen?
LUNA: Definitiv. Also, ich verstehe was du mit der Frage meinst, da meine Lyrics sehr emotional sind, scheint es als wäre ich ein melancholischer Mensch. Aber ich bin gerade deswegen glücklich, da ich die Musik als Ventil nutze, um Dinge zu verarbeiten beziehungsweise mir von der Seele zu schreiben.
Cool: Wie stellst du dir dein Leben längerfristig vor?
LUNA: Ich hoffe weiterhin glücklich und gesund zu sein – und vor allem, dass es meiner Familie und meinen Freunden ebenfalls gut geht. Was meinen persönlichen Lebenstraum anbelangt, so möchte ich die Musik in meinem Leben stets beibehalten, selbst wenn ich irgendwann kein Geld mehr damit verdiene. Und wenn ich mal alt bin, möchte ich auf mein Leben zurückblicken und sagen können, dass ich mit meiner Kunst etwas Bleibendes hinterlassen habe – oder, dass ich zumindest mein Bestes gegeben hab’.