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Ardian Bujupi: Wie im Traum

Ardian Bujupi lebt seinen Traum als Popstar. Wir haben mit dem sympathischen Sänger über seine Vergangenheit, seinen TikTok-Hit und sein kommendes Album geplaudert.

Ardian Bujupi lebt seinen Traum als Popstar. Wir haben mit dem sympathischen Sänger über seine Vergangenheit, seinen TikTok-Hit und sein kommendes Album geplaudert.

 

Cool: „Wie im Traum” hat heuer durch TikTok überraschend wieder Hype bekommen. Wie hast du das selbst miterlebt?

Ardian Bujupi: Ich habe gar nichts mitbekommen, bis ich mit Ironix (Hamburger Produzentenduo) im Studio war und deren Manager bei uns anrief und mir zu Platz 1 in den „Tik Tok DE Top50“ gratulierte. Ich fragte, was er meinte (lacht). Er hat mir dann alles erzählt. Crazy (lacht).

Cool: Der Song ist inzwischen fünf Jahre alt… wie findest du das, dass die TikTok-Community immer wieder mal ältere Lieder für sich entdeckt?

Ardian: Ich finde es gut, die Alternative wäre ja keine Aufmerksamkeit. TikTok spiegelt wider, was die Leute gerade beschäftigt und feiern. Wenn ihnen einer meiner Songs gefällt, egal welcher, freut es mich natürlich.

Cool: Wie stehst du generell zu TikTok? Ist das etwas, das dir Spaß macht oder zum Job dazugehört?

Ardian: Ich habe The Weeknd erlebt, wie er mit einem schattigen Bild die Welt erobert hat. Ich habe ein großes Herz für die Qualität der Musik, die einen Star, meiner Meinung nach, auch ausmacht. Trotz dessen habe ich kein Problem damit, die Songs auf TikTok oder Insta anzuteasern. Wir müssen uns zeigen und performen können. Dafür sind Künstler doch gemacht.

Cool: Deine DSDS-Teilnahme ist jetzt schon fast 15 Jahre her… lange genug, dass sich heutige Jugendliche dafür nicht mehr interessieren, sondern einfach deine Musik feiern, ohne den ständigen DSDS-Beigeschmack – sorry, dass wir es jetzt wieder aufgreifen (lacht). Findest du es angenehmer, dass du den DSDS-Stempel endlich „los“ bist?

Ardian: Sympathisch! Ich hatte anfangs ein großes Problem damit, im Schatten der Show zu stehen. Ich fand immer, ich hätte es verdient gehabt, ernst genommen zu werden, wurde aber anfangs belächelt. Rückblickend finde ich es eher amüsant, es war eine schöne Zeit und hat quasi mein erstes Album finanziert. Aber du hast recht, die Hälfte meines heutigen Publikums wird das gar nicht auf dem Schirm haben.

Cool: War deine Teilnahme trotzdem ein Vorteil oder hättest du es besser gelassen?

Ardian: 2011 kam Facebook und ich glaube, das iPhone 4 auf den Markt. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Label entdeckt zu werden, war gleich null. Geld hatte ich auch keins, also habe ich mich einfach bei dem Casting angemeldet, nachdem ich die Werbung im Internetcafé gesehen hatte. Ich habe das Beste aus allem gemacht und bereue nichts.

Cool: Du hast dir zuletzt auch eine große kosovarische Fangemeinde aufgebaut und viele albanische Lieder releast. Wie kam das zustande?

Ardian: Ja, ich habe eine große Verbindung zu meiner Heimat aufgebaut. Es gab zu der Zeit auch noch nicht die heutigen albanischen Superstars wie Rita Ora oder Dua Lipa. Somit war das eine Art Premiere, dass ein Kosovo-Albaner wie ich über die Grenzen hinaus gefeiert wird. Ich habe lange Zeit im Kosovo verbracht, die Sprache perfektioniert und dann albanische Songs releast, die weltweit gepoppt sind.

Cool: In welcher Sprache singst du am liebsten und wieso?

Ardian: Auf Deutsch bin ich gold gegangen und auf Albanisch international. Man kann die albanische Sprache mit der spanischen oder englischen vergleichen. Alles hört sich schön an, da es viele Vokale gibt, das nehmen „Nicht-Albaner“ schnell an. Deutsch ist deutlich schwerer zu texten, doch das motiviert mich, daran zu arbeiten. Es ist auch eine Art Challenge, ich bin hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und bin motiviert, hart an der deutschen Karriere zu arbeiten.

Cool: Mit „Paparazzi“ und „Nona“ sind bereits zwei Singles deines kommenden Albums draußen, was dürfen wir von „Vegeta“ erwarten?

Ardian: Ich habe diesmal 16 Songs draufgepackt. Erst gestern habe ich die Tracklist gemacht und wusste nicht, wie ich die Reihenfolge machen soll. Es sind alles Bretter, ein Song nach dem anderen. Es gibt ernste, private Songs und natürlich Club- und Festival-Banger. Ich habe sehr viel Arbeit reingesteckt, seid gespannt auf das beste Werk meiner Karriere.

Cool: Hast du so etwas wie ein Traum-Feature?

Ardian: Ich habe einen Künstler von Hood-Blaq auf dem Album, der gerade gehyptesten Gruppe in Deutschland. Für mich ist das die beste Kombi, die ich mir gerade auf deutsch vorstellen könnte. International würde ich einen Latin-Act picken: Rauw Alejandro oder Darell wären meine Favorites.