© ProSieben/SAT.1/André Kowalski

Bill & Tom Kaulitz: „Dieser Buzzer verändert dein Leben“

Doppelt hören, doppelt fighten, doppelt coachen: Bill und Tom Kaulitz sind die neuen Coaches bei „The Voice of Germany“. Bei uns quatschen die beiden über ihr Erfolgsrezept, Castingsshows und mehr.

Doppelt hören, doppelt fighten, doppelt coachen: Bill und Tom Kaulitz sind die neuen Coaches bei „The Voice of Germany“. Bei uns quatschen die beiden über ihr Erfolgsrezept, Castingsshows und mehr.

 

Bill und Tom, wie kommt es, dass ihr dieses Jahr erstmals bei „The Voice of Germany“ dabei seid?

Bill: Wir verraten ein Geheimnis: Wir wurden schon für die allererste Staffel angefragt. Aber damals waren wir ein bisschen schüchtern. Wir sind eh schüchterne Mäuse (lacht). Dieses Mal hatten wir einfach Lust. Wir dachten, es macht bestimmt Spaß – und das macht es auch!

Ihr lebt in den USA. Wie habt ihr die Show bislang erlebt?

Tom: Wir haben zwar noch keine ganze Staffel und keine ganze Folge von ‚The Voice‘ gesehen. Aber wir kennen wahnsinnig viele Ausschnitte, vor allem aus Amerika.

Bill: Tom und ich bereiten uns grundsätzlich nicht so intensiv vor. Wir glauben, nichts ist so schön wie das erste Mal – das ist bei vielen Sachen so. Und darum dachten wir, wir stürzen uns einfach ganz unvorbereitet da rein. Ich würde sagen, bis jetzt haben wir das genau richtig gemacht.

Wie war die erste Blind Audition für euch?

Bill: Sehr aufregend! Es war schon superspannend, seinen Stuhl zum ersten Mal zu sehen. Die Talente haben alle ganz schön Power in der Stimme. Wir Coaches sehen zunächst nur das Publikum und versuchen, ein paar Leute zu ‚lesen‘. Das ist einfach aufregend.

Tom: Man hat natürlich keinen Vergleich. Gerade in den ersten Aufzeichnungen weiß man noch nicht, was und wer auf einen zukommt. Man denkt, man kann gut einschätzen wer da singt. Wirklich, man malt sich automatisch immer ein Bild und fragt sich, wer da stehen könnte, wie alt oder jung diese Person ist, wie sie aussehen könnte. Und dann stellt man fest, dass man komplett daneben liegt – zu Beginn der Staffel genauso wie am Ende.

Bill, Du hast vor vielen Jahren selbst an einer TV-Show teilgenommen. Wie nutzt man eine Show als Sprungbrett?

Bill: „The Voice of Germany“ kann für die Talente ein totales Sprungbrett und eine wahnsinnige Erfahrung sein. Man muss wissen wie: sich vernetzen, viel Musik machen, die Bühne nutzen und diese Erfahrung einfach mitnehmen. Ich wurde damals von jemandem gesehen, mit dem ich später gearbeitet habe. Wir haben zusammen einen Song geschrieben, den jetzt jeder kennt: ‚Durch den Monsun‘. Hätte ich damals nicht auf dieser Bühne gestanden, wären wir uns wahrscheinlich nie begegnet. Manchmal hat man solche schicksalhaften Begegnungen. Ich bin noch mit vielen Leuten befreundet, die damals in der gleichen Staffel waren. Fast alle machen etwas mit Musik. Es können Verbindungen fürs ganze Leben entstehen.

Tom: Man muss auch man selbst sein, die Zeit genießen und auf sich aufmerksam machen. Bill hat damals immer erzählt, dass er eine Band hat und jede TV-Kamera zu uns in den Proberaum gelockt. Ich glaube, man kann hier sehr viel von erfahrenen Coaches lernen. Wir versuchen, unseren Talenten so viel wie möglich von den Erfahrungen und unserer Expertise, die wir über diese vielen Jahre im Musik-Business gesammelt haben, mitzugeben.

Bill: Und wir sagen unseren Talenten auch immer wieder: ‚Habt Spaß! Das ist eine Zeit, die du nie wieder vergisst.‘ Der schönste Moment für mich ist, wenn wir uns umdrehen und die Leute einfach so berührt sind. Dann merkt man, wie viel Verantwortung man hat, weil sich für die Person auf der Bühne gerade einen Traum erfüllt.

Tom: Und weil es das Leben verändert. Dieser Buzzer verändert dein Leben.

Bill: Ich weiß, was das bedeutet. Ich weiß noch, als ich mein erstes Feedback bekommen habe. Wenn dann Experten sagen: ‚Ich finde dich toll.‘ Du nimmst das mit, das vergisst du nie wieder. Das erste richtig große Feedback auf deine Performance ist einfach total berührend.

Ihr wart vor vielen Jahren in der Jury bei DSDS. Worin unterscheidet sich die Arbeit bei „The Voiceof Germany“ von eurer Aufgabe damals?

Bill: Ich glaube, dass es bei TVOG ein größeres Zusammen ist. Hier baut man sich ein Team, schafft Verbindungen und Vertrauen und hat die Möglichkeit, mit den Leuten zu arbeiten und Ideen einzubringen. Ich glaube, das ist der größte Unterschied.

Tom: Genau, am Ende des Tages sind wir hier Coaches. Wir haben die Möglichkeit, unsere Talente zu beraten, mit den Leuten zu arbeiten. Es geht um nichts als um die Musik. Wir können mitentscheiden und den Talenten helfen, ihren Weg zu gehen. Diese Möglichkeiten hast du in anderen Shows nicht. Außerdem haben wir von Anfang an eine Liveband, das ist ein riesiger Unterschied.

Wie wollt ihr Team Toll zum Sieg führen?

Bill: Wir haben ein gutes Gespür dafür, Songs auszuwählen und unsere Talente richtig zu fördern. Wir haben sehr jung angefangen und viel ausprobiert in unserer Karriere und bringen einfach viel Erfahrung mit.

Tom: Am Ende ist es wichtig, dass die Talente das Publikum berühren. Das geht nur über Persönlichkeit, absolute Emotionen und das Gefühl, das man in die Songs mitbringt. Es ist schwierig, bei der Performance bei sich und dem Gefühl zu bleiben, wenn man vor einem Millionenpublikum auftritt. Das müssen wir unseren Talenten beibringen.