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Girlstalk: Bikinitalk und Sommer-Anxiety

Zeigst du dich im Sommer ungern im Bikini oder hast Angst davor, deine Periode im Schwimmbad zu bekommen? Kathi, Daniela und Victoria erzählen von ihren Erfahrungen.

Zeigst du dich im Sommer ungern im Bikini oder hast Angst davor, deine Periode im Schwimmbad zu bekommen? Kathi, Daniela und Victoria erzählen von ihren Erfahrungen.

 

Kathi: Habt ihr eigentlich Erfahrungen mit Angststörungen im Sommer, vor allem im Freibad?

Victoria: Boah ja, ich weiß noch, wie ich damals krampfhaft nach Bikinis gesucht habe, die mich am meisten bedecken. Badeanzüge waren mir zu unangenehm, weil ja alles an der Haut „klebt“ und man da wirklich ALLES untenrum durchsieht. Ich weiß, ich war immer neidisch auf die Jungs, die ihre ultraweiten, langen Badehosen anhatten. Bis ich den Geistesblitz hatte, Mädels könnten einfach auch weite Badehosen tragen…

Kathi: Haha, fühl ich voll! Bei mir waren so weite Badehosen für Girls tatsächlich gerade voll im Trend. Das hab ich sooooo geliebt.

Daniela: Lustigerweise waren meine Girls und ich immer Team #superknapp. Keine von uns hatte zwar den Modelbody, aber je knapper die Höschen und je pushiger der Push-up, desto mehr konnte man sich zumindest einreden, den Models zu ähneln. Ich weiß noch, wie wir alle auf der Wiese hockten, unsere Bäuche einzogen und die Brust rausstreckten. Wir haben uns immer über die Girls gewundert, die Boys-Badehosen und weite Shirts im Wasser anhatten, dabei wollten wir uns selbst gern verstecken.

Kathi: Man fühlt sich sooo unsicher und exposed. Ich hatte anfangs sogar Angst, man könnte bei den knappen Höschen meine Schamhaare sehen…

Victoria: Gott bewahre, dass die Jungs erfahren, dass Mädels genauso Intimbehaarung kriegen wie sie (lacht). Ich hab mich extra vor jeder Poolparty doppelt und dreifach rasiert, damit ich ja kein Haar übersehe.

Kathi: Mir ging’s ganz gleich, ich hab mir sogar den unteren Rücken rasiert und den Bauch, weil ich dort zwei, drei kleine Härchen hatte. Ich wäre lieber daheim geblieben, als unrasiert rauszugehen… super crazy im Nachhinein.

Daniela: Ich bin immer mit der Pinzette ran und hab mir sämtliche Minihärchen ausgerissen, die stören könnten. Total bescheuert!

Victoria: Ich bin echt froh, dass es heute lockerer ist und Body Positivity großgeschrieben wird. Mir war jede Narbe an meinen Knien und jeder blaue Fleck peinlich – so ein Bullshit. Narben zeigen genauso wie Falten, dass man etwas erlebt hat. Wobei ich sagen muss, dass ich leider noch mitbekomme, wie viele Leute sich für ihre Selfharm-Narben schämen und sie krampfhaft verstecken wollen. Ich verstehe, dass das ein sehr intimes Thema ist, aber ich denke mir: Wenn ich diese schwere Zeit erlebt und sie überstanden habe, dann bin ich da richtig stolz darauf und dafür muss ich mich nicht verstecken.

Daniela: Wie war’s bei euch eigentlich mit dem Thema Periode? Ich hatte sooo Panik davor, dass es mitten im Wasser losgeht und ich einen roten Film nachziehe. Ich hab dann irgendwann vor lauter Panik immer einen Tampon im Schwimmbad benutzt, obwohl meine Tage noch gar nicht da waren. Total blöd, das sollte man echt nicht machen – vor allem, weil meine Menstruation eh noch recht schwach war am Anfang.

Kathi: Ich hatte zunächst auch echt Panik, aber meine große Schwester und meine Mama haben mir da echt super die Angst genommen. Deswegen habe ich mich von meiner Periode nie einschränken lassen. Aber einmal habe ich direkt auf der Wiese im Freibad meine Tage bekommen, das war echt scheiße (lacht). Ich hab mir ganz schnell ein Badehandtuch um die Hüften geworfen, und Klopapier in meine Bikinihose gestopft.

Victoria: Ach mies! Deshalb ist mein Tipp an alle: Benutzt schwarze Badetücher! Da sieht man weder Blut noch Ketchup, Mayonnaise, Red Bull oder Sonstiges. Und angenehm warm ist es dann auch, wenn man sich nass auf die aufgewärmte Unterlage legt.

Kathi: Oh, wow, das ist echt ein wahnsinnig guter Pro-Tipp.

Victoria: Davon habe ich noch mehr (lacht). Für Tampon-Trägerinnen: Ich zieh mir gern eine blaue Bikinihose an. Falls der Faden mal raushängt, sagt ihr einfach: „Ah, ja, da ist eine Naht vom Binini locker“. Zwinker, zwinker. Oder ihr nehmt eine Menstruationstasse. Die dichtet supi ab und man sieht von außen nix und muss nicht ständig mit einem Tampon in der Hand zu den Toiletten rennen.

Daniela: Wenn wir schon bei Tipps sind: Beim Wechseln stecke ich mir den Tampon immer in mein Bikinioberteil, dann muss ich den nicht in der Hand halten (lacht).

Kathi: Was hingegen echt mies ist, sind diese Softtampons. Die haben keinen Faden, deshalb bekommst du sie soooo schwer wieder raus… also ich zumindest. Would not recommend (grinst).

Kathi: Hat’s bei euch auch so krasse Push-up-Oberteile gegeben? Die waren bei mir damals im Trend. Die Boobs waren on fleek, aber sie waren voll unangenehm zu tragen…

Victoria: Oh Gott, ja. Das Wasser floss in Strömen aus diesem Schaumstoff und wir haben‘s dann meistens noch mit den Händen an der Brust rausgedrückt.

Daniela: Wir haben ganze Sturzbäche bis auf die Liegewiese mit hinausgetragen (lacht).

Victoria: Eine Sache, die ich mich schon ewig frage: Dürfen Mädels und Frauen eigentlich oben ohne sein? Mittlerweile fühle ich mich pudelwohl in meiner Haut und würde mir gern das nasse Top sofort vom Körper reißen. Oder gilt das als Erregung öffentlichen Ärgernisses?

Kathi: Ich glaube, das darf man in Österreich tatsächlich nur in eigenen FKK-Bereichen. Aber Apropos Erregung: War das Freibad bei euch auch die erste Flirt-Zone? Bei uns sind die ersten „Beziehungen“ tatsächlich im Sommer mit 13 am Schotterteich entstanden.

Daniela: Das war bei uns auch so. Obwohl jeder so krass mit seinen Unsicherheiten und seinem Body gestruggelt hat, haben sich genau dort halb nackt die ersten Romanzen ergeben.

Victoria: Boah, mir sind diese nervig herumgrabschenden Paare soo auf die Nerven gegangen. Ich war sowieso unfassbar schüchtern und allein dazuhocken, während drei Paare neben mir Heavy Petting vollzogen haben, war jetzt nicht die Time of My Life. Da wurden von mir sehr viele Gänseblümchen niedergestarrt (lacht). Aber, sind wir uns ehrlich: Am schönsten sind doch die Tage im Freibad, wo man mit guter Musik und einem Eis in der Wiese chillt. Da braucht es keine Beziehung oder Flirtversuche.

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