© Bioskop/Marc Reimann

Lina wird zu Ella

Ex-„Bibi & Tina“-Star Lina Larissa Strahl ist zurück im Kino! In ihrem neuen Film „Alle für Ella“ verbindet sie ihre beiden Talente Musik und Schauspiel. Bei uns spricht die 24-Jährige nicht nur über den Film, sondern auch über die Hürden als junges Mädchen.

Ex-„Bibi & Tina“-Star Lina Larissa Strahl ist zurück im Kino! In ihrem neuen Film „Alle für Ella“ verbindet sie ihre beiden Talente Musik und Schauspiel. Bei uns spricht die 24-Jährige nicht nur über den Film, sondern auch über die Hürden als junges Mädchen.

 

Du spielst die titelgebende Hauptfigur „Ella“. Wie würdest du sie in drei Worten beschreiben?

Lina Larissa Strahl: Ich fürchte drei Worte reichen da nicht aus. Ella ist eine sehr liebenswerte Person und sie ist zielstrebig, denn sie hat sehr große Träume. Außerdem ist sie wild und spricht immer schneller als sie denkt. Sie bahnt sich ihren Weg durch jegliche Komplikationen. Das macht sie zu einem ganz besonderen Menschen.

Und welche dieser Eigenschaften treffen auf dich zu?

Lina: Ich hoffe, dass ich liebenswürdig bin (lacht). Ich spreche leider manchmal auch schneller als ich denke, aber ich habe das ein bisschen mehr unter Kontrolle als Ella. Es macht aber sehr viel Spaß das zu spielen. Man denkt sich dann, oh nein, warum hast du das jetzt gesagt. Das macht es aber auch so sympathisch, dass sich Ella immer ein bisschen verliert in dem ganzen Gewusel, was sie anstellt. Zielstrebig bin ich auf jeden Fall auch.

Du hast ja selbst auch an einem Song-Contest teilgenommen und gewonnen. Hast du aus dieser Erfahrung etwas mitgenommen, das du jetzt in den Film und in deine Rolle einbringen konntest?

Lina: Ich habe 2013 bei einem Song-Contest (Anmerk.: beim vom Fernsehsender KiKA veranstalteten Wettbewerb „Dein Song“) mitgemacht und konnte mich daher schon sehr gut reinfühlen. Diese Anspannung kenne ich natürlich. Wenn man sich fragt, ob gleich der Name aufgerufen wird oder nicht, und was es bedeutet, wenn es dann passiert. Es war sehr schön, das vorher schon einmal erfahren zu haben, um das mit in die Rolle zu geben. Aber beim Dreh war es dann vor allem der Moment selbst, die Bands haben ja auch wirklich gespielt, es war super laut und eine wunderschöne Halle – deswegen konnte man sehr gut nachempfinden, wie es den Charakteren im Film gerade geht.

War die Vorbereitung auf die Rolle für dich einfacher, weil du einen musikalischen Background hast oder war es sogar schwieriger, weil du dich ja mehr von dir selbst „lösen“ musstest?

Lina: Dadurch, dass meine Produzenten die Musik gemacht haben, war ich ganz nah dran und es hat sich ein bisschen wie Zuhause angefühlt. Klar hatte ich dadurch manchmal Angst, dass es zu dicht an „Lina“ rutscht. Aber Ella hat ein paar Charakterzüge, die ich gar nicht in mir habe: Dieses Lautstarke und dass sie immer ihre Meinung sagt. Ella ist manchmal schon sehr direkt, das finde ich cool. Der Druck entstand eher bei den musikalischen Szenen, da habe mich mir gedacht: „Lina, hier darfst du echt nicht verkacken. Das muss jetzt richtig gut sein.“

Hast du denn selbst ein musikalisches Vorbild, das du vielleicht für die Performance von Ella im Kopf hattest?

Lina: Ehrlicherweise bin ich in Phasen, in denen ich viel im Studio bin, nicht erpicht darauf, auch noch zu Hause laut Musik zu hören. Deswegen wechsle ich immer sehr viel. Vor Jahren hatte ich ein großes Faible für Zara Larsson, eigentlich bis heute. Auch das Album von Olivia Rodrigo ist total cool und es passt ein bisschen zu dem, was ich als Lina schon gemacht habe. Mir gefällt Pop generell gut, ich mag Ariana, Dua Lipa und auch Angèle, die aus Belgien kommt. Und natürlich Harry Styles, der war früher schon cool und ist es immer noch. Auf der Bühne finde ich es aber wichtig, dass man frei ist und seine Leinen loslässt.

Die Mädels durchleben ja eine sehr prägende Zeit, kurz vom Abi, vieles verändert sich. Du hast das schon alles hinter dir, aber hast du dich darin trotzdem wiedererkannt?

Lina: Unsere Figuren im Film merken, dass sie nicht immer in ihrer Bubble bleiben können und fragen sich, wer sie sein werden, wenn sie nach dem Abi alleine ihren Weg gehen. Man selbst hat ja auch oft gedacht, dass nach der Schule alles vorbei ist. Vielleicht kann dieser Film einen ein bisschen darauf vorbereiten. Bei mir haben sich die existenziellen Fragen nach der Schule tendenziell verschlimmert. Vorher hatte man das Abi als Ziel, aber danach musste man sich fragen, was mache ich denn jetzt. Ich finde es schön, dass unser Film die heutige Jugend dabei ein bisschen begleitet und dass sie das Gefühl bekommen, nicht allein zu sein mit ihren Sorgen.

Im Film fordert Ella von Leon ja auch immer wieder Respekt für sich und ihre Freundinnen ein, und generell ist ihr Respekt sehr wichtig. Siehst du das auch so und würdest du dich als Feministin bezeichnen?

Lina: Ich finde das super wichtig! Ich mag es nicht, wenn jemand keinen Respekt zeigt oder glaubt, eine Frau hätte nichts auf dem Kasten, weil sie sich schminkt oder süß angezogen ist. Es ist völlig egal, ob man sich pink oder schwarz anzieht, ob man sich schminkt oder eben nicht. Ich schminke mich sehr gern und meinem Freund ist das völlig wurscht. Ich finde es super, wenn man über Äußerlichkeiten hinwegsieht und sich auf das Innere konzentriert, egal ob bei Frauen oder Männern. Und natürlich habe ich auf Instagram schon meine Feminism- und Girlpower-Posts gemacht, auch meine beste Freundin ist da sehr aktiv. Es geht gar nicht darum, Jungs oder Männer hintenanzustellen, sondern um die Gleichberechtigung, die in vielen Sachen immer noch nicht erreicht ist. Deshalb fand ich es auch richtig cool, dass am Set mega viele Frauen waren. Das hat super viel Spaß gemacht und für eine angenehme Stimmung gesorgt. Und die Jungs waren natürlich auch cool!