Wie waren Kathi, Lisa, Daniela und Victoria in der Schule? Hassfächer, Crushes und Rollenklischees. Unsere Redakteurinnen haben sich darüber unterhalten.
Victoria: Heyhey! Die Schule beginnt wieder und ich denke an meine Zeit als Schülerin zurück.Damals war ich die totale Streberin, hab immer brav Hausübungen gemacht und dann noch andere abschreiben lassen, damit ich einen Freundeskreis hab (lacht). Wie war‘s bei euch?
Daniela: Also, ich war der totale Angsthase, vor Prüfungen, Referaten. Ich wollte immer unsichtbar sein und hatte schon die Krise, wenn ich im Unterricht was sagen sollte. Kurz und ehrlich: Ich hab Schule gehasst und bin immer noch so froh, dass ich raus bin. Nie mehr Schule (lacht).
Lisa: Ich hab den Schulstart immer total romantisiert und mir vorgenommen „den schönsten Kalender“ ever zu haben, in jeder Stunde die besten und schönsten Mitschriften zu haben, jede Überschrift wunderschön kreativ zu gestalten und, und, und… nach der ersten Schulwoche war immer alles beim Alten (lacht).
Kathi: Ich war leider super faul, aber wollte dennoch immer gute Noten haben (lacht). Mein Ziel war‘s jedes Jahr im Zeugnis einen „ausgezeichneten Erfolg“ zu haben. Aber weil ich so faul war, musste ich in den Wochen vor Notenschluss noch in gefühlt jedem Fach ein Referat halten, damit sich das ausgegangen ist. Ich brauch leider Deadlines und Druck… das ist bis heute so. Ich bin aber richtig gern in die Schule gegangen, was vor allem an meinen Mitschülern lag. Da gab‘s kein klassiches Teenie-Drama innerhalb der Klasse.
Daniela: Oh Mann, bei uns war immer Drama pur. Das ging sogar soweit, dass rund um unsere Klassenzicke eine Website gebastelt wurde, mit Texten, Fotos
etc. Ich war leider mittendrin und bin im Nachhinein total geschockt, dass ich da mitgemacht hab. Das war nämlich wirklich Mobbing pur, richig schlimm. Anderes Thema: Was waren eure Fächer? Mathe hab ich total gehasst…
Victoria: Ach Gott, da hast du jetzt eine verdrängte Erinnerung raufgeholt. Der erste Corona-Lockdown und ich sitze mit meinem Papa auf der Terrasse und er bringt mir Differenzieren und Integrieren bei. HORROR!!
Kathi: Same (lacht). Das war für mich auch am schlimmsten.
Lisa: Lustig, ich hab Mathe immer ganz okay gefunden. Meine Hassliebe war Sport. Einerseits hab ich das sinnlose hinter einem Ball herlaufen oder abgeschossen werden gehasst, andererseits waren wir in Sport immer mit einer anderen Klasse
zusammen, in der meine absolute Jugendliebe dabei war. Ich war zwar zu schüchtern, um mit ihm zu reden, aber an ihm im Gang vor den Umkleiden vorbeizugehen, war immer mein Highlight der Woche (grinst).
Victoria: Ah, der Sportunterricht, wo man zwischen Geo-Wiederholung und Französisch-Schularbeit mal schön Zirkeltraining macht, sich ordentlich
durchschwitzt und dann keine von uns duschen gehen wollte.
Kathi: Haha, ja jeder war es peinlich, vor allem weil sich natürlich alle so unterschiedlich entwickelt haben. OMG, die rasiert sich schon! Die hat schon einen Busen…
Victoria: Das war die Zeit, wo ich mich stark mit anderen Körpern verglichen habe. Ich hab deshalb jede zweite Woche gesagt, dass ich meine Tage habe. Andere Frage: Mein Sportlehrer war ganz schön pretty: Ende 20, muskulös, australischer Akzent, blaue Augen. Hattet ihr auch Crushes auf eure Lehrer oder Lehrerinnen?
Kathi: Nope, aber meine Lehrer waren alle 50+. Ich hab mich eher auf die Jungs in den Klassen über mir konzentriert. Wir hatten eine Schulband und ich war mit drei von fünf davon mehr oder weniger zusammen. Weiß nicht, ob man das feiern oder bedenklich finden sollte. Nicht gleichzeitig versteht sich (lacht). Heute halte ich mich fern von Menschen, die „Wonderwall“ auf ihrer Akustikgitarre spielen, aber damals war das wohl ein Kink von mir (lacht).
Victoria: Ich war bis 15 EXTREM schüchtern. Also mit Jungs reden oder flirten wäre da unvorstellbar gewesen. Da hab ich lieber an meiner Fantasie festgehalten: jede Woche ein anderer Typ aus der Schule, von der Bushaltestelle oder sonst woher, wie wir am Strand liegen, verheiratet sind und zwei kleine Kinder haben (lacht).
Victoria: Ich habs vorher schon gesagt, ich war die Streberin und der Lehrerliebling. Welche „typische“ Rolle hattet ihr? Wart ihr auch
Klassenvertreter oder Schulsprecher?
Daniela: Ich bin gut in der Masse untergegangen (grinst).
Lisa: Ich hab mit dem ganzen Schulsprecherzeugs gar nix anfangen können und mich immer gefragt, warum sich da ein paar „Hanseln“ so wichtig machen. Im
Nachhinein denke ich mir, dass ich mich viel mehr engagieren hätte sollen. Naja, jetzt ist zu spät, das Höchste was ich noch werden kann ist Bundeskanzlerin (lacht). Und das wird’s wohl auch nicht mehr…
Kathi: So eine richtige Rolle hatte ich nie. Ich war die, zu der immer alle zum Vorglühen gekommen sind (lacht). Aber ich hab die Schulzeit echt gefeiert. Ich wär manchmal gerne wieder so unbeschwert wie mit 17. Ich würde wieder alles genau so machen… vielleicht würd ich mich aber eher auf ein Bandmitglied fokussieren (lacht).
Daniela: So unterschiedlich kann es sein. Mir hat die Schule keinen Spaß gemacht und die Aussage, nochmal zurück zu wollen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin heute oft in Schulen unterwegs und gebe Hip-Hop-Tanzworkshops und schon wenn ich nur ins Schulgebäude komme, krieg ich ein ganz umbehagliches Gefühl.